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Heute ist also wieder einmal Grenzübertritt mit allem was dazu gehört. Wir haben es nicht weit und alles geht supereinfach. Carnet ausstempeln, weiter zur Immigration, Pass ausstempeln und anschliessend das Ganze umgekehrt - es dauert keine Stunde. Strassenbenutzungsgebühr müssen wir keine bezahlen und nach einer Versicherung werden wir auch nicht gefragt. Also los nach Kisoro, der nächsten grösseren Stadt um die üblichen Besorgungen zu machen: ATM suchen, Geld beziehen und Sim-Karte und Datenpaket kaufen. Wie üblich herrscht ein ziemliches Gewusel auf den Strassen, neben der Bank ist gleich der grosse Markt und die Menschen drängen sich um die Stände. Anschliessend fahren wir zum UWA Büro (Uganda Wildlife Authority) und wollen das Gorilla-Permit gleich hier kaufen. Aber das geht offenbar nicht mehr. Die Permits werden nur noch von Reiseagenturen verkauft… Wir hoffen, wir können das dann irgendwie vor Ort lösen und entscheiden uns, noch ein Stück weiter zu fahren, denn in der Stadt hat es keine gescheiten Übernachtungsmöglichkeiten. Die Landschaft ist nach wie vor wunderschön grün, jeder Hügel wird für den Anbau von Nahrungsmitteln benutzt. Ein grosser Unterschied zu Ruanda ist aber leider unübersehbar: Es gibt wieder viel mehr herumliegenden Abfall, vor allem Plastikfetzen in allen Grössen und Formen. Wir kommen recht gut voran auf der Teerstrasse. Als wir gemäss Mapsme abbiegen müssen, sieht es aber mehr nach Feldweg aus und wir sind uns nicht sicher ob das wirklich richtig ist. Ein paar Männer auf ihren Motorrädern winken ab und bedeuten uns, noch ein Stück weiter zu fahren und erst dann abzuzweigen. Diese Erdstrasse sieht dann gottlob etwas fahrbarer aus. Sie führt Richtung Bwindi Impenetrable Nationalpark und es kommen uns zwei Safari-Autos entgegen - wir sind offenbar richtig. Nach einer Weile kommen wir an ein Gate, an dem wir uns registrieren aber nichts bezahlen müssen. Dann geht es weiter durch schönen Urwald. Die Lodge - unser Ziel für heute - liegt am nördlichen Rand des Nationalparks, der Weg, der dahin führt, ist eng und „very bumpy“ aber wir erreichen sie ohne Zwischenfall. Wir werden herzlich willkommen geheissen, dürfen auf dem Parkplatz stehen, die Toiletten des Restaurants benützen und die Dusche im Massagehaus. Der Besitzer, ein ehemaliger Eisenbahn-Ingenieur, lädt uns zu einem Bier ein (leider nur Afrika-kalt, d.h. lauwarm) und zeigt uns die Cottages, die alle in den Hang gebaut sind. Sie sind Luxus pur: grosszügig, mit Aussicht und Terrasse, wunderschönen Badezimmern und geschmackvoll eingerichtet. Wir essen das dreigängige Abendmenü im Restaurant und werden äusserst zuvorkommend bedient, denn wir sind leider die einzigen Gäste.
Nach einer ruhigen Nacht staunen wir am Morgen: am Eingang zum Restaurant wurde die Schweizerfahne gehisst! Nach dem Frühstück verabschieden wir uns und fahren weiter nach Buhoma. Der Weg führt entlang des Nationalparks gegen Westen, denn wir wollen die Gorillas in Buhoma besuchen und das liegt fast an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. Die Navigation ist nicht ganz einfach, denn es gibt viele Erdstrassen (Teer gibt es schon lange nicht mehr) kreuz und quer und Mapsme können wir nicht so ganz vertrauen. Aber am Nachmittag erreichen wir das Dorf, biegen noch einmal auf einen steilen Weg ab und sind am Ziel. Gad, der Besitzer, lotst uns in seinen wunderschönen Garten, denn ein paar Männer sind gerade dabei, den Weg zu betonieren. Er zeigt uns die Infrastruktur, einfach aber sauber, und lässt uns ankommen. Wie schon seit geraumer Zeit sind wir die einzigen Gäste. Später setzt er sich zu uns und erzählt von seinen mehr als zwanzig Jahren als Gorilla Tracker. Jetzt kann er seinen Beruf nicht mehr ausüben, da er Rückenprobleme hat. Seine Lodge hat er nach einem Silberrücken benannt, der in „seiner“ Gruppe gelebt hat. Wir fragen, ob er uns für morgen eine Gorilla-Tour organisieren kann und er nickt. Um 07.15 Uhr soll es los gehen. Wir stellen zur Sicherheit den Wecker, damit wir noch frühstücken können. Gad begleitet uns zum Parkeingang und organisiert alles während uns das Warten von einer Tanzgruppe verkürzt wird. Maximal acht Personen dürfen je eine Gorilla-Gruppe besuchen. Die meisten Besucher werden von Tour-Anbietern hergefahren. Wir beäugen sie neugierig uns stellen fest, dass viele von ihnen auch nicht wirklich fit aussehen. Wir sind beruhigt: Wenn die die Wanderung schaffen dann tun wir das auch. Die verschiedenen Gruppen werden aufgerufen und ihrem Guide zugeteilt. Zu unserem Entsetzen gehören wir nicht zu denen, die nicht so fit aussehen. Unsere Gruppe besteht aus zwei jungen amerikanischen Paaren, einer deutschen Frau, die vor ein paar Tagen eine dreitägige Wanderung in den Rwenzori-Bergen gemacht hat, und uns beiden. Wir bekommen letzte Instruktionen: Wir werden zu einer Gorilla Gruppe, bestehend aus 14 Tieren, davon zwei Silberrücken, wandern und von zwei Rangern mit Gewehren begleitet, da es hier auch Elefanten und andere wilde Tiere hat. Wenn wir in der Nähe der Gorillas sind müssen wir Masken tragen, da wir den Tieren genetisch so nahe verwandt sind, dass wir Krankheiten übertragen könnten. Die Gruppe dürfen wir genau eine Stunde lang beobachten, dann haben sie wieder Ruhe. Dann geht es los in den Bergwald. Zunächst steigt der Weg moderat, dann wird es steil: Jeder Schritt ist quasi ein Tritt. Es ist heiss und schwül und wir sind schon bald nassgeschwitzt und müssen arg schnaufen. Immer wieder denken wir wir seien oben und immer wieder steigt der Weg erneut an. Am letzten Hang will Urs fast schlapp machen aber der Ranger mit dem Gewehr, der den Schluss macht, zieht ihn kurzerhand mit sich hoch. Nach guten zwei Stunden Plackerei bedeutet uns der Guide, ganz ruhig zu sein: Wir hören Rascheln und so etwas wie grunzen: Die Gorillas! Wir setzen unsere Masken auf und die zwei Tracker, die die Gorillas jeden Tag beobachten und schützen, führen uns die letzten paar Meter zu einer mit Büschen bewachsenen Lichtung. Wir sind überwältigt: Die Tiere sind überhaupt nicht scheu und lassen sich durch uns nicht stören. Wir sind ganz nahe und können beobachten, wie sie Zweige abrupfen, die Blätter von den Stengeln trennen und die Stengel fast wie Spaghetti fressen. Die Kleinen klettern und purzeln durcheinander, die Silberrücken verschwinden fast im Dickicht. Ab und zu stehen wir den Tieren im Weg und müssen ausweichen und Platz machen. Vor allem die Kleinen sind ziemlich neugierig und verspielt und könnten uns zu nahe kommen. Exakt eine Stunde lang dürfen wir beobachten und fotografieren. Es ist unglaublich und eigentlich unbeschreiblich, ein so berührendes Erlebnis hatten wir uns nicht vorgestellt. Völlig überwältigt ziehen wir uns zurück und machen in einiger Entfernung Mittagspause. Dann geht es auf dem gleichen Weg zurück, diesmal aber schneller und einfacher, obwohl der Weg manchmal rutschig ist. Urs stürzt erst fast am Schluss…
Mit der Frau aus Deutschland gehen wir noch ein Bier trinken, dann kehren wir in zum Truckli zurück. Gad empfängt uns und strahlt, als er uns so happy sieht. Das Wasser für die Dusche ist bereits aufgeheizt und endlich stecken wir wieder in trockenen Kleidern. Wir kochen z’Nacht und gehen todmüde aber mega glücklich und zufrieden früh schlafen. Für den nächsten Tag melden wir uns bei Gad an für’s Nachtessen. Er ist ganz aufgeregt und fragt, ob sie unsere Lebensmittel kochen sollen. Wir verneinen und als wir sehen, dass er ein wenig unsicher ist, bestellen wir einfach Rolex. Die gefüllten Rollen schmecken immer und es gibt sie überall. Wir gehen davon aus, dass sie die schon kochen können. Den Tag verbringen wir im Dorf, bewundern die Souvenirs in jeder der Verkaufshütten, kaufen ein paar Kleinigkeiten und gehen dann zurück in gespannter Erwartung auf das Nachtessen. Wir bestellen Bier, holen unseres aus dem Kühlschrank und stellen das Bestellte hinein, das ist die einzige Möglichkeit, es aus dem Restaurant und trotzdem kalt geniessen zu können. Gad isst mit uns und erzählt aus dem Dorf und aus seinem Leben. Es ist so schön, herzlich und spannend hier. Fast tut es uns leid, dass wir morgen weiterziehen werden.
Ein wenig skeptisch fahren wir los. Die Route ist nicht so ganz klar, Mapsme und Google Maps zeigen verschiedene Möglichkeiten und keine scheint uns so richtig richtig. Wir halten uns an die „beste“ der Erdstrassen, machen wahrscheinlich einen ziemlichen Umweg, erreichen den Queen Elizabeth Nationalpark aber problemlos und platzieren uns zwischen den Häuschen auf dem recht grossen Gelände der Engiri Game Lodge am Kazinga Channel, der den Lake George mit dem Eduard See verbindet. Zum Abwaschen ist keine Infrastruktur vorhanden und unsere Vorräte sind auch langsam dürftig, darum essen wir im Restaurant. Zum Campen sind wir wie immer allein, im Restaurant treffen wir dann aber doch noch vier andere Gäste aus Amerika an…
Wir sind ein wenig unschlüssig, ob wir in den Nationalpark fahren oder eine Safari oder eine Flussfahrt buchen sollen. Es ist alles recht teuer und eigentlich haben wir gar nicht so Lust darauf. Irgendwie hatten wir unser High Light mit den Gorillas und hängen immer noch den eindrücklichen Bildern nach. Also werden wir morgen weiter fahren Richtung Fort Portal.
Unterwegs kaufen wir in einem kleinen Städtchen das Nötigste ein, überqueren den Äquator und fahren zu „Kluges Guestfarm“, die uns von Tom und Olivia empfohlen wurde. Ein wirklich schöner Platz mit allem drum und dran, blitzsauber und funktional. Wir buchen gleich zwei Nächte, lassen unsere Wäsche waschen und geniessen den riesigen schönen Garten, das Restaurant und die Annehmlichkeiten des Platzes.
So langsam müssen wir auf den Kalender schauen, wir fliegen ja am 6. Juni nach Hause und wollen noch den Bogen nach Murchison Falls machen. Urs hat festgestellt, dass die Schweizer Nationalmannschaft an der Hockey-WM eine gute Falle macht und möchte die weiteren Spiele auch noch schauen. Unsere Daten gehen aber langsam aus und so fahren wir nach Fort Portal und kaufen noch einmal ein Datenpaket. Ausserdem brauchen wir Lebensmittel und die Stadt scheint nicht so schlecht zu sein zum Einkaufen. Als alles wieder schön verstaut ist und im Kühlschrank wieder mehr als nur Bier, Gin und Tonic steht, fahren wir zu den Crater Lakes, einer sehr schöne Gegend nur ein paar Kilometer südlich der Stadt. Inmitten diverser Affenhorden campen wir und müssen höllisch aufpassen, dass wir keine ungebetenen Gäste haben im Truckli. Die Kraterseen sind wie kleine Juwelen in die Hügel gebettet. Der Nkuruba mitten im gleichnamigen Naturreservat ist einer der schönsten. Er ist von Wald umgeben und liegt tief in einer Mulde. Das Nkuruba Camp ist ein Gemeindeprojekt gleich am Rand des Kratersees, hat neu gemachte Häuschen, leider aber nur sehr rustikale Toiletten/Duschen für Camper.
Wir setzen unseren Trip nach Norden fort und machen oberhalb des Lake Albert bei einer neuen Lodge, die wir auf iOverlander gefunden haben, Halt. Wir staunen wie gut die Strassen sind und auch darüber, dass hier im Nirgendwo eine so schöne Lodge gebaut wurde. Der Besitzer klärt uns auf: In der Nähe wurden Ölvorkommen gefunden, die Chinesen haben sich einen Anteil von 23% gesichert und auch gleich Strassen gebaut. Auch ein grosser Flughafen soll hier in der Nähe entstehen. Im Hinblick auf die kommende Entwicklung hat er hier eine Lodge gebaut und hofft auf (Business-)Gäste, sobald der Flughafen das Gebiet leichter erreichbar macht und die Ölförderung beginnt.
Die Aussicht auf den Lake Albert ist wunderschön, vor allem in der Nacht wenn tausende! von Fischerbooten den See wie einen Sternenhimmel beleuchten. Wir haben auch hier die Lodge ganz für uns allein und werden sehr aufmerksam bedient. Das Bier ist allerdings auch hier Afrika-kalt, denn die Kühlschränke werden abgestellt wenn es keine Gäste hat… Wir machen’s wie immer: wir tauschen das Restaurant-Bier mit jenem aus unserem Kühlschrank. Auch hier bleiben wir zwei Nächte, bevor wir die Murchison Falls in Angriff nehmen.
Am Mittag sind wir am Gate und bezahlen die recht teuren Parkgebühren. 45$ pro Person und 50$ für unser Truckli. Der Mann am Schalter checkt aber erst bei der Registrierung, dass wir ausländische Nummernschilder haben. Er hat uns den einheimischen Preis berechnet (ca. 7.50 Franken). Wir schauen ihn an und fragen, ob er nicht Senioren-Rabatt machen könnte. Er lacht und meint, er lasse es jetzt einfach so, aber falls wir kontrolliert würden, müssten wir die Differenz halt noch draufzahlen. Super. Wenn man den grossen Wasserfall schauen will, kostet es noch einmal 10$ pro Person, die müssen aber bei der entsprechenden Zufahrt bezahlt werden. Der ganze Park ist eine Teerstrasse und bis zu den Fällen sehen wir kein einziges Tier! Wir stellen unser Truckli auf den Parkplatz und wandern (bei grösster Hitze!) auf dem Baker Trail von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt. Der Nil zwängt sich hier durch enge Felsspalten Richtung Albertsee. Es tost und rauscht und spritzt die Gischt meterhoch über den Weg.
Ein bisschen erschöpft kommen wir zurück und hängen und die Wasserflaschen an die Lippen. Durst Durst Durst! Dann fahren wir zum Zeltplatz, der enttäuschend ist. Sehr ungepflegt mit ziemlich schmutziger Infrastruktur. Diese wird dann aber im Verlauf des späteren Nachmittags doch geputzt und wir können die Toiletten benützen. Mit Mückenschutz eingesprüht sitzen wir unter unserer Markise (es regnet einmal kurz) und ich merke zu spät, dass mich die Tsetsefliegen durch T-Shirt, Hosen und Socken stechen. Die Stiche geben riesige Buckel und beissen unsäglich. Ich bin nur noch am Kratzen und habe ein halbes Tsetsefliegen-Trauma. Angesichts dieser missliebigen Besucher und dem doch nicht so ganz erfreulichen Camp beschliessen wir, am Morgen weiter zu fahren.
Wir fahren zurück bis zur Brücke über den Nil und auf die andere Seite. Aber auch hier sehen wir keine Tiere (machen allerdings nur einen kleinen Loop) und schlagen dann den Weg Richtung Masindi ein. Wir müssen den Park um 12.00 Uhr verlassen haben, sonst werden weitere Gebühren fällig und das wäre dann doch zu teuer für diesen Park. Wir fahren noch fast zwei Stunden bis wir ans Gate kommen und sehen ausser ein paar Baboons keine Tiere. Ab und zu gibt es getrockneten Elefantenkot was vermuten lässt, dass die Dickhäuter schon irgendwo im Park sind. Wir vermuten aber auch, dass viele Tiere durch den Bau der Strasse vertrieben wurden.
In Masindi angekommen müssen wir Zigaretten kaufen - auch das ist immer eine Aufgabe für sich. Erst im dritten Laden (meist sind sie von Indern geführt) werden wir fündig. Auf dem kleinen Markt kaufen wir Mangos und Bananen, dann fahren wir zum berühmten Masindi Hotel, ein historisches Kolonialgebäude, das schon Humphrey Bogart und Catherine Hepburn beherbergt hat, als sie den Film „African Queen“ gedreht haben. Wir können im riesigen Park stehen und müssen nur aufpassen, dass uns keine Mangos auf den Kopf fallen. Toiletten und Duschen werden bei unserer Ankunft blitzblank geputzt und überhaupt werden wir - als wie immer einzigen Gäste - äusserst zuvorkommend behandelt. Wir erkundigen uns nach den Möglichkeiten für ein Schimpansen-Trecking. Der Concierge ruft den Guide an, der offenbar für das Hotel arbeitet und wir haben die Zusage, dass es morgen klappen soll. Super, da sind wir ja gespannt.
Um 06.30 Uhr geht soll es losgehen, fahren müssen wir mit unserem Auto und den Guide mitnehmen. Wir bereiten am Abend alles vor, machen auch gleich Kaffeewasser, damit wir nicht schon um fünf aufstehen müssen.
In der Morgendämmerung fahren wir los zum Schimpansenwald. Nach etwa einer halben Stunde parkieren wir am Waldrand und marschieren los auf kleinen ebenen Wegen. Hier müssen wir vor allem auf die Ameisen aufpassen, die in breiten dicken Strassen unterwegs sind und uns die Beine hochkrabbeln und stechen würden. Deshalb müssen wir die Hosenbeine in die Socken stecken, so sind wir besser geschützt. Wir laufen ein ziemliches Stück, bis wir Affenlärm hören. Die Schimpansen sind hoch in den Bäumen am Fressen. Sehr fotogen sind sie deshalb nicht aber trotzdem eindrücklich. Unser Guide kennt den Wald gut und kann die Schimpansen anhand der Geräusche orten. Er findet eine weitere Gruppe der wir uns nähern können. Die Tiere sind scheuer als die Gorillas und bei der Futtersuche entfernen sie sich weiter voneinander als die Gorillas. Nach etwa zwei Stunden kehren wir zurück und machen ein richtiges Frühstück.
Am Morgen machen wir uns zeitig auf den Weg. Wir sind uns noch nicht sicher, ob wir die Strecke zur Haven Riverlodge am Stück fahren oder noch bei einem Nashorn-Reservat Halt machen sollen. Es ist ziemlich bewölkt und sieht nach Regen aus. Nach etwa zwei Stunden Fahrt und ein paar Regentropfen erreichen wir die Abzweigung zu den Nashörnern und entscheiden und für’s Weiterfahren. Da wissen wir allerdings noch nicht, dass wir viel weiter fahren müssen als Mapsme angibt. Es ist wie so oft: Die Wege, die angezeigt werden, sind Karrenwege und mit Regen fast gar nicht befahrbar. Nach zwei Mal umkehren und viel Suchen erreichen wir die Lodge gegen Abend doch noch. Ein wahrlich himmlischer Ort. Direkt am Nil, oberhalb der zur Zeit nicht befahrbaren Stromschnellen können wir auf der Wiese stehen. Die Aussicht ist ein bisschen wie am Rheinfall - perfekt für uns. Wir essen Nileperch, einen Fisch aus dem Fluss im Restaurant und es schmeckt ausgezeichnet. Hier wird das Truckli stehen während wir daheim den Sommer geniessen. Also heisst es nun alles ausräumen, putzen und waschen, packen was wir heim nehmen wollen - wir sind auf jeden Fall gut beschäftigt. Wir haben noch Bolognese im Kühlschrank, Spaghetti sind ebenfalls im Schäftli und ein Stück Parmesan im Kühlschrank - das gibt noch einmal ein Abendessen. Wir sind zeitlich sehr gut dran, am Samstagabend ist alles blitzblank, das Truckli hat auch aussen eine Wäsche bekommen, die Taschen sind gepackt und die schmutzige Wäsche bis auf die Fixleintücher bereit. Darum lassen wir uns schon am Sonntag nach Entebbe ins Hotel fahren.
Am Morgen packen wir also noch die Leintücher in den Wäschesack, den wir an der Rezeption abgeben können, dann gehen wir frühstücken. Es ist Hammer! Fleisch, Käse, Früchte, Eier, Speck, Butter, Konfitüre frisch gebackenes Brot - der ganze Tisch ist überstellt. Wir schwelgen und geniessen zum vorläufig letzten Mal die Aussicht. Jetzt muss nur noch das Truckli an den richtigen Ort gestellt werden, dann sind wir bereit für unsere Heimreise. Unser Chauffeur steht schon bereit und es geht los. Nach fast drei Stunden Fahrt stehen wir vor dem Hotel. Das mit dem „Zimmer mit Blick auf den Viktorias“ ist aber nichts. Die Zimmer gehen alle auf die andere Seite…
Entebbe ist jetzt nicht gerade berauschend. Es besteht vor allem aus Hotels und Restaurants. Wir können noch letzte Souvenirs kaufen, vor allem Stoffe, und am Ufer des Viktoriasees ein Bier trinken. Für’s Essen habe ich schnell entschieden: An der Ecke gibt es ein „Middle East Restaurant mit allem was ich liebe: Hummus und andere Pasten, Fladenbrot, Shawarma - einfach nur gut!
Und dann ist Zeit für unseren Heimflug: Am Abend des 6. Juni verlassen wir Afrika und kommen dann im September wieder zurück.