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Nach einer gefühlten Ewigkeit warten am Grenzübergang haben wir endlich unsere Visas - schön eingeklebt mit Föteli - im Pass. Naja, so schnell geht es halt nicht, aber nun können wir fahren! Wir sind ja so gespannt auf das Land von dem so viele schwärmen! In Punto do Ouro, dem Ferienort der Südafrikaner, das seit kurzem auf einer Teerstrasse zu erreichen ist, erledigen wir rasch das Übliche: ATM suchen und Geld beziehen, Sim-Karte kaufen, und natürlich Brot (ist aber nicht so wie wir gedacht haben, leider zu weich und absolut nicht knusprig… Aber sei’s drum. Die Campingmöglichkeiten hier sind eher begrenzt und wir fahren weiter nach Malongane, dem nächsten Dorf. Die Fahrt ist grad ein wenig abenteuerlicher: ziemlich eng durch die Büsche und ab und zu sehr tiefsandig. Dafür werden wir mit einem netten kleinen Dorf belohnt und der Zeltplatz im Parqes de Malongane ist absolut Spitze. Genau so haben wir es uns vorgestellt. Camping unter Bäumen im Schatten quasi direkt am menschenleeren weissen Sandstrand. Ausser uns stehen noch zwei andere Camper hier, sonst ist der riesige Platz leer. Nachdem wir uns eingerichtet und das Meer begrüsst haben, machen wir uns auf den Weg ins Dorf. Es hat recht viele Restaurants und Souvenirläden, wir sind allerdings die einzigen Besucher, das heisst mehr als willkommen. Wir essen unseren ersten Barrakuda im Gartenrestaurant mit Sicht auf die Lagune und den Sonnenuntergang. Am nächsten Morgen stehen wir früh auf: Sonnenaufgang an „unserem“ Strand… Es ist einfach nur traumhaft schön! Der Tag vergeht im Flug mit Baden, Lesen, ein bisschen Stricken und schreiben natürlich. Südafrika muss ja noch fertig werden… Am Abend gibt es ein Lagerfeuer und Südafrika-Filet haben wir auch noch.
Am Morgen packen wir wieder zusammen und fahren zurück nach Punto do Ouro, dummerweise nehmen wir nicht die gleiche Strecke und verfahren uns gehörig auf den verschiedenen Sandpisten. Gar nicht so einfach, da irgendwie wieder auf die Teerstrasse zu kommen. Zweimal müssen wir umkehren wegen tiefem Wasser, dann endlich finden wir eine Umfahrung und sind kurz darauf wieder auf sicherem Terrain. Wir wollen nach Santa Maria, dem äussersten Zipfel einer Halbinsel. Dazu müssen wir zunächst ein Naturschutzgebiet durchqueren. Alles relativ tiefsandige Pisten, also heisst es beim Parkeingang zunächst mal Luft ablassen. Dann fahren wir los, zweigen einmal ab und merken nach ein paar Kilometern, dass die Piste ziemlich in die falsche Richtung führt. Dafür sehen wir eine Elefantenherde in der Ferne und Hippos im Fluss. Also wieder zurück und auf geradeaus weiter. Nach relativ kurzer Zeit stehen wir wieder einmal vor einer Riesenpfütze, zwei Autos mit Südafrika Nummern stehen da. Eines auf der anderen Seite des Wassers, das andere nebendran im Schlamm, die Räder tief eingesunken. Wir, bzw. Tom, kommen offenbar wie gerufen. Irgendwie müssen wir den Toyota rausziehen. Die Südafrikaner meinen, es würde mit dem Abschleppseil gehen, Tom hat aber von Anfang an Bedenken. Nach zwei vergeblichen Versuchen und einem zerrissenen Seil machen sie es wie Tom vorgeschlagen hat: rückwärts mit der Seilwinde. Tom montiert alles wie ein richtiger Profi und langsam aber stetig und unter lautem Hurra-Gebrüll bewegt sich das Auto aus dem Sumpf. Gerettet! Wie sich dann herausstellt, wollen die Unglücksraben zum gleichen Platz wie wir und wir sind schon zum Abendessen eingeladen. Als alles wieder verstaut ist, fahren wir so quasi im Konvoi weiter bis nach Santa Maria. Es dauert noch eine ganze Weile bis wir dort sind, aber Zwischenfälle gibt es keine mehr. Nur unser Motor wird ab und zu wärmer als üblich, dann warten wir und es geht wieder.
Bertus, so heisst der „Schlamm-Fahrer“, ist der Bruder der Besitzerin der Bemugi Lodge und hat offenbar sein ganzes Auto mit Lammfleisch geladen. Er hat eine Schaffarm in Free State, Urs und ich sind fast daran vorbeigefahren auf dem Weg nach Lesotho. Er schwärmt von seinem Fleisch, denn im Vergleich dazu schmeckt das bekanntere Karoo-Lamm nicht wirklich. In der Karoo haben die Schafe nichts richtiges zu Fressen, bei ihm hingegen grasen sie auf grünen saftigen Wiesen. Wir richten uns auf dem wunderschönen Platz ein und gehen dann hinunter an den Strand (leider extrem flach und nicht wirklich zum Baden) für einen Sonnenuntergangs-Drink an der Bar. Wunderschön! In der Ferne sieht man sogar die Sky-Line von Maputo, das nur etwa vierzig Minuten mit dem Boot entfernt ist. Als wir dann zum Abendessen kommen ist Bertus schweissgebadet am Grillieren, er macht eine wahre Kunst daraus. Es gibt Berge von Fleisch - Chops und Lammschwänze - und dazu verschiedene Salate. Die Schwänze sind ein wenig fettig, schmecken aber ausgezeichnet und die Chops sind wie früher bei Björn. Wir schlemmen bis wir kugelrund sind.
Die Nacht im Truckli ist heiss und schwül, gut schlafen kann man eigentlich erst in den frühen Morgenstunden wenn es etwas abkühlt. Am nächsten Tag kontrolliert Urs Öl und Kühlwasser und stellt fest, dass von letzterem nichts mehr da ist. Wir fragen, ob es da irgendwo Kühlmitte zu kaufen gäbe. Sofort sind drei Männer bei unserem Auto und checken, ob wir irgendwo ein Leck haben. Dazu wird der Behälter mit Wasser aufgefüllt und der Motor laufen gelassen. Nach einer Viertelstunde sind sich alle einig: Ein Leck gibt es nicht, das Kühlwasser haben wir wahrscheinlich beim Deckel verloren, offenbar ein bekanntes Problem. Nur haben wir keinen Ersatzdeckel dabei. Aber auch das ist keine Sache, Bertus gibt uns seinen und da er noch fast eine Woche hier bleibt, bestellt er einen in Maputo.
Am Abend machen wir selber ein Feuer, Tom und Olivia haben noch ein Poulet, das wir braten müssen. Mit Salat wieder ein Festessen!
Am nächsten Tag steht ein Bootsausflug mit Schnorcheln auf die Insel Inhaca auf dem Programm. Zusammen mit den Südafrikanern steigen wir aufs Schiff. Es ist nicht weit, nach etwa einer knappen Stunde sind wir da. Der Strand ist super und das kleine Riff zum Schnorcheln ebenfalls. Alkoholfreie Getränke haben wir dabei - Alkohol am Strand ist streng verboten - darum bleibt Bertus auf dem Schiff und trinkt dort seine Cola-Rum (oder vielleicht müsste man eher sagen seinen Rum mit einem Schuss Cola…)
Am Abend wird wieder grilliert und Bertus ist im Element. Diesmal steuern wir aber ein Filet und Kartoffelsalat bei. Und auch diesmal hat es Essen im Überfluss.
Nach drei Nächten verabschieden wir uns von der Landzunge und nehmen die gut dreistündige Sandfahrt wieder unter die Räder. Wir fahren mit Wasser im Kühler und es funktioniert gut. Der Motor wird nicht heiss und verlieren tun wir auch nichts. Am Gate pumpen wir die Räder wieder auf und fahren dann zügig Richtung Maputo. Der Verkehr wird dichter, und wir sind gespannt auf die Stadt, deren Brücke und Hochhäuser immer deutlicher zu sehen sind. Das Fahren im Gewusel ist superanstrengend und die Stadt, deren Skyline von Weitem noch geglänzt hat, ist bei näherer Betrachtung ziemlich stark am Verfallen. Gar nicht so einfach ein Hotel zu finden, vor allem weil wir einen sicheren Parkplatz für zwei Autos brauchen. Das erste, das wir ausgewählt haben, ist ausgebucht und so entscheiden wir uns für eines, das wir im iOverlander gefunden haben. Wir können ganz knapp parkieren, die Zimmer sind nicht schön aber wir haben eine Dusche und ein Bett. Die Besitzer bestellen uns ein Taxi und wir fahren zur alten Festung im historischen Zentrum. Eigentlich hätten Tom und Olivia für eine Free City Walking Tour angefragt, aber leider keine Antwort bekommen. Wir zwei haben hingegen wieder etwas gelernt von den Jungen: In fast jeder Stadt gibt es solche Touren, man kann sie googeln, anrufen und sich dann rechtzeitig am Treffpunkt einfinden.Wir machen unsere Tour halt auf eigene Faust, besichtigen nach der Festung den drittschönsten Bahnhof der Welt, den grossen Markt kurz bevor er geschlossen wird, den Praça da Independênçia mit der weissen Kathedrale, das Eisenhaus von Eiffel. Es ist schon ziemlich dämmerig und wir wollen am Meer essen gehen. Also bestellen wir wieder ein Taxi und fahren ein ganzes Stück an den Strand, durch ein Quartier, das quasi nur aus grossen, teurer aussehenden Villen besteht. Auch das ist offenbar Maputo. Das Essen ist dann auch entsprechend teuer, aber es schmeckt super und wir genießen es. Per Taxi geht es zurück und unser Zimmer ist inzwischen angenehm kühl zum Schlafen.
Wir nutzen natürlich die Einkaufs-Gelegenheit, die die Stadt bietet und fahren zur Baía Mall, wo wir nebst einem guten Frühstück und Lebensmitteln, auch einen Ersatzdeckel für den Kühler und Kühlmittel für unser Truckli bekommen. Bis alles erledigt ist dauert es schon eine Weile und eigentlich haben wir noch eine ziemliche Strecke zu fahren. Bis zu unserem nächsten Platz sind fast 300 km zu fahren…
Die Strasse ist gut, wir kommen jedoch trotzdem nicht schnell vorwärts da in jedem Dorf 60km/h Höchstgeschwindigkeit ist und Dörfer gibt es viele. Wunderschön bunt, mit vielen Menschen und vor allem Kindern unterwegs, mit kleinen Märkten und Verkaufsständen überall am Strassenrand. Wir erreichen die Lodge erst kurz vor Sonnenuntergang, es reicht gerade für den Apéro am See bevor es eindunkelt. Wir merken, dass die Tage bereits merklich kürzer werden, um kurz nach 18 Uhr ist es dunkel. Olivia macht ein Feuer, das sie dann aber ziemlich schmählich im Stich lässt, da eine Art Spinnentier - wir wissen nicht was es ist aber es ist ziemlich grauslig - Jagd auf sie macht. Wir bekommen unser Abendessen aber trotzdem gebraten und alles in allem ist der Platz nicht schlecht.
Am Morgen fahren Olivia und Tom noch an den Meeresstrand hinunter, wir zwei machen uns schon mal auf den Weg Richtung Tofo. Das Bild verändert sich nicht wirklich: Bunte Dörfer, freundliche Menschen, winkende Kinder und überall gibt es was zu kaufen: Kokosnüsse, Ananas, Tomaten, Zwiebeln und irgendwelche Getränke. Wir erreichen Tofo am Nachmittag und schauen uns das Mozambeat, ein Backpacker Hostel mit Camping an. Olivia und Tom werden dort absteigen, wir möchten lieber näher an den Strand und fahren deshalb noch ein kleines Stück weiter an den Praia da Bara. Beim ersten Platz schauen wir uns um und finden, dass wir da auch gar allein sind, das Restaurant hat nicht offen und wir wären ganz hinter der mit Häuschen bebauten Düne versteckt. Das White Sands ist offener, allerdings nicht wirklich freundlich und auch nicht so sauber. Wir bleiben trotzdem zwei Nächte da. Einsam sind wir auch hier, sogar am Strand treffen wir keine Menschenseele. Nach einem fast einstündigen Spaziergang finden wir ein Strandrestaurant, das geöffnet hat und trinken ein kaltes Bier bevor wir umkehren. Mangels Alternativen kochen wir selber, den Kühlschrank haben wir ja in Maputo gut gefüllt, und am Trinken fehlt es uns auch nicht.
Da wir schon noch ein bisschen Leben um uns haben möchten, fahren wir zurück nach Tofo (dies kann man von hier übrigens nur bei Ebbe tun, ansonsten ist der Weg unter Wasser) und versuchen unser Glück im „Fatimas Nest“. Der Platz ist total vernachlässigt, keine Steckdose funktoniert, der Sand ist tief und es ist recht schmutzig, ohne Luft abzulassen hätten wir gar nicht hinein fahren können. Also auch nichts. Als nächstes fahren wir zu einer Backpacker Lodge im Dorf direkt am Sandstrand und haben Glück: Eigentlich gibt es da nur einen Platz, auf dem man mit dem Auto stehen kann, und der wird gerade bei unserer Ankunft frei. Ein Pole hat hier campiert und fährt jetzt weiter. Super. Der Platz ist gut, Toilette und Dusche können wir von einem Hüttchen benützen und die Wäsche können wir auch gleich waschen lassen. Wir sind so quasi mitten im Dorf und zwei Minuten entfernt gibt es einen kleinen Markt und Restaurants, die offen sind. Mit Tom und Olivia vereinbaren wir ein gemeinsames Abendessen in einem japanischen Restaurant. Superschön und supergut! Kein Wunder: die Besitzerin ist Japanerin.
Am Morgen holt Urs uns frische Brötchen gleich um die Ecke. Am Nachmittag kommt Olivia kurz vorbei und gibt uns viele Tipps für unsere Weiterreise in Malawi/Tansania/Ruanda und Uganda. Dann verabschieden wir uns - zumindest vorläufig - denn die beiden bleiben noch hier und geniessen die Parties in ihrer Unterkunft. Wir zwei gehen noch einmal ins japanische Restaurant und essen uns weiter durch die Speisekarte.
Wir verlassen Tofo schon relativ früh am Morgen Richtung Massinga, wo wir dann kurz nach dem Ort zum Morrungulo Beach abbiegen. Die Piste zum Meer ist relativ ausgewaschen, wahrscheinlich eine Folge von Freddy, dem Cyclone, der auch hier gewütet hat. Bei der Lodge angekommen sehen wir uns den Zeltplatz an und stellen fest, dass wir auch hier die einzigen Gäste sind. Aber der Platz ist traumhaft schön und die besseren (teureren) Plätze sind direkt am Meer und haben jeweils eine „Barraca“, das heisst einen Unterstand mit Licht. An der Rezeption müssen wir dann ziemlich lange verhandeln, um nicht den Hochsaisonpreis bezahlen zu müssen. Als wir für vier Nächte buchen, ist auch das geregelt und wir fahren wieder hinunter und wählen einen Platz möglichst nicht unter einer Kokospalme… Leider sind Restaurant und Bar geschlossen, aber unser Kühlschrank und der Weinkeller sind relativ gut gefüllt für die Selbstversorgung. Wir hoffen ja immer noch, dass wir am Strand Fische kaufen können, aber zumindest heute scheinen wir, abgesehen von den Angestellten des Platzes, weit und breit die einzigen Menschen zu sein.
Als wir unsere Kochutensilien in den Unterstand zügeln, sehe ich aus den Augenwinkeln so etwas wie eine Blindschleiche, die sich gerade unter den Betonboden verzieht und achte nicht weiter darauf. Als wir dann beim Essen sitzen, entpuppt sich meine Blindschleiche als eine ziemlich lange Schlange, die sich quer durch unsere „Barraca“ schlängelt. Wir zwei in unseren Flip-Flops schauen uns ziemlich entgeistert an und haben keine Ahnung, ob es sich um ein harmloses oder giftiges Exemplar handelt. Auf jeden Fall benutzen wir heute Abend die Pipi-Box, putzen die Zähne beim Truckli und lassen die etwa hundert Meter entfernte Toilette sein. Als der Besitzer am nächsten Morgen vorbeischaut fragen wir ihn, wie es denn hier sei mit Schlangen. Es gäbe alle Arten, meint er, von der schwarzen Mamba über die Puffotter bis zu diversen Baumschlangen. In der Nacht sollten wir immer mit der Taschenlampe unterwegs sein und den Boden ableuchten. Ausser der Puffotter verschwinden die Schlangen ja sehr schnell, wenn sie Tritte wahrnehmen, und eigentlich bekommt man selten eine zu sehen. Auch für uns war es die einzige Begegnung dieser Art. Auch heute bleibt der Strand einsam. Auf unserem etwa zweistündigen Spaziergang treffen wir nur Kühe, die von einem Jungen den Strand entlang geführt werden. Die Lodge weiter oben scheint geschlossen zu sein, die Schäden, die der Cyclon angerichtet hat sind nicht zu übersehen. Auch die erst vor kurzem eröffnete Tauchschule scheint nicht aktiv, wahrscheinlich gibt es auch dort keine Gäste.
Erst am dritten Tag hat es Bewegung am Strand: Es wird gefischt und das halbe Dörflein ist am Fisch putzen am Wasser. Die Männer paddeln mit Kanus hinaus und fischen dort offenbar mit Leinen, denn die Fische, die sie zurück bringen sind relativ gross - die meisten zu gross für unser Znacht. Wir gehen von Gruppe zu Gruppe bis wir einen entdecken, der unseren Vorstellungen entspricht und kaufen ihn - wahrscheinlich viel zu teuer, denn wir verhandeln den Preis nicht. Wir finden, dass die Menschen hier genügend gelitten haben unter dem Sturm und jetzt auch wegen der ausbleibenden Touristen. Unser heutiges Abendessen entspricht auf jeden Fall voll und ganz dem wunderbaren Ort, an dem wir hier sind: Frischer Fisch vom Grill mit Bohnensalat.
Nach vier einsamen Nächten am ebenso einsamen Strand und dem vergeblichen Versuch, unser Wasser im Kühler durch Frostschutzmittel zu ersetzen (konnten den Auslauf nicht aufschrauben) sind wir wieder unterwegs. An der Strasse nach Vilanculo halten wir bei Diesel Mechanical Services und fragen, ob sie uns das machen können. Die beiden Arbeiter sind gerade am Auto waschen mit einem starken Hochdruckreiniger und so nutzen wir die Gelegenheit und gönnen auch unserem Truckli diese Schönheitskur… Die beiden müssen ganz schön schrubben, um all den eingebrannten Schmutz zu entfernen. Aber sie machen es super. Als wir bezahlen wollen, kostet es nichts. Der Besitzer wünscht uns eine sichere Reise und geht zum Mittagessen. Dafür haben sich aber die beiden Arbeiter ein schönes Trinkgeld verdient.
In Vilanculo können wir wieder einmal einkaufen, bleiben aber nicht hier, sondern fahren noch ein Stück weiter nach Inhassoro. Der Zeltplatz bei den Goody Villas ist schön, aber wir fahren trotzdem noch zu einem anderen, der ebenfalls gute Feedbacks hat im iOverlander. Aber das ist dann definitiv nicht mehr für uns: Er liegt auf der Düne und nicht am Strand, sieht etwas verwahrlost aus (sie haben auch keine Gäste) und das Restaurant nebenan ist auch geschlossen. Wir fahren die paar Kilometer zurück, wieder durch’s Dorf auf die andere Seite und stehen nun also hier auf einer Wiese mit direktem Strandanschluss. Die drei Plätze ganz zuvorderst sind besetzt, aber das ist kein Problem für uns. So. Angekommen. Ferien! Wir bleiben ganze sechs Nächte hier und geniessen Strand, Restaurant, Fisch frisch aus dem Meer und die Gesellschaft anderer Camper. Wie sich herausstellt campiert an unserem zweitletzten Tag eine Mango-Farm-Familie gleich neben uns. Die Farm befindet sich auf etwa halbem Weg nach Chimoio und wir sind herzlich eingeladen, bei ihnen zu übernachten.
Wir bereiten unsere Weiterreise ein wenig vor, vor allem versuchen wir die eVisa für Malawi zu beantragen. Meines funktioniert, wird allerdings dreimal abgebucht, das von Urs geht aber nicht, er kommt nur bis zur Zahlung, dann stockt der Prozess. Je nu, wir versuchen’s dann halt ohne…
Olivia und Tom sind etwas weiter unten ebenfalls am Strand unter gekommen und so können wir uns bei einem Nachtessen im Las Brisas gleich bei unserem Zeltplatz verabschieden. Für sie geht es nun Richtung Zimbabwe, für uns nordwärts Richtung Malawi.
So, fertig faulenzen! Heute haben wir einen langen Fahrtag vor uns und alle, die die Strasse kennen haben uns darauf hingewiesen, dass wir viel Zeit einplanen sollen bis zur Abzweigung auf die Gravel Road, mit der man einen Teil der schlechten N1 umfahren kann. Fast 280 km liegen vor uns und die Informationen, die wir haben, verheissen nichts Gutes. Wir starten also früh und hoffen das Beste. Im Dorf kaufen wir noch schnell Brot in der Bäckerei, dann geht es los. Zunächst sieht es gar nicht so schlecht aus mit Fahren, aber schon nach etwa 20 km beginnen die Badewannen. Es ist unglaublich anstrengend, ständig im ZickZack den riesigen Schlaglöchern entweder auszuweichen, oft aber auch durch sie hindurch zu rollen, da man gar keine Wahl hat. Wir fahren streckenweise maximal 20 km/h und unser Truckli schüttelt es so richtig durch. Erst um halb fünf erreichen wir nudelfertig die Farm und sind so froh, dass wir hier stehen dürfen. nach einem kurzen z`Nacht gehen wir früh ins Bett und schlafen wie die Murmeltiere.
Wir stehen früh auf, verabschieden uns nach dem Frühstück von unseren Gastgebern und machen uns wieder auf den Weg. Zunächst auf der Gravelroad nach Dombé, nachher wieder auf einer Teerstrasse, diese aber in wesentlich besserem Zustand, durch die Berge nach Chimoio. Auch hier können wir einkaufen, es hat einen Shoprite, und nachher suchen wir den Camping Chimoio. Dank einer Beschreibung im iOverlander ist er recht einfach zu finden. Ulli öffnet uns das Tor und schon stehen wir in seinem wunderschönen Blumengarten. Ulli ist Deutscher und arbeitet als Ingenieur in verschiedenen ressourcenschonenden Projekten in Afrika. Wir schwatzen den ganzen Nachmittag und Abend und es ist so spannend, dass wir es schon ein wenig schade finden, morgen weiter zu fahren. Aber Karfreitag ist Feiertag und Ulli hat familiäre Verpflichtungen, also passt es schon.
Unsere Route führt wieder über die gefürchtete N1, also wieder Schlagloch nach Schlagloch, dazwischen mal wieder im dritten Gang 50 km/h und das fast 400 km. Wir starten also wieder um acht Uhr und planen, etwa in der Hälfte eine Kaffeehalt zu machen. Eigentlich kommen wir ganz ordentlich voran, finden dann aber das Café nicht und fahren weiter. Gottlob, denn die Strasse wird wieder fast wie im unteren Teil, wir kommen nicht mehr wirklich vorwärts und ohne Kaffeehalt können wir gerade den Sonnenuntergang am Zambesi in Benge, gleich neben Tete bewundern. Wir stehen auf einem wunderschönen Platz auf grüner Wiese unter schattigen Bäumen und haben einen Swimmingpool ganz für uns. Mit Kochen beginnen wir erst als es schon Dunkel ist und das ist einigermassen schwierig: So viele Käfer und Falter umschwirren das Licht, dass wir fast nicht wissen wie wir es anstellen sollen, in Ruhe zu kochen und essen. Aber wir schaffen es und fallen einmal mehr todmüde ins Trucklibett. Der nächste Tag ist für uns Ruhetag. Zuerst planen wir, noch einmal einkaufen zu gehen, aber wir lassen es sein und starten den Motor heute nicht. Die jungen, sehr netten Gastgeber drucken uns mein eVisum und die Einladungsschreiben für Malawi aus. Dazu geben sie uns viele gute Tipps für den Süden des Landes. Es trennen uns noch knapp 150 km von Malawi…